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1.5 Tonnen Drehbank Transportieren mit Eigenbau Transportgestell und TraktorIch habe bereits im letzten Monat meinen geschweissten Transportwagen für meine alte Oerlikon Drehbank (Drehmaschine) vorgestellt. Nun war es an der Zeit, diesen Wagen zu testen, ob er auch funktioniert, bzw. die Last von 1.5 bis 1.7 Tonnen tragen kann.
In der Zwischenzeit habe ich alles noch gelb lackiert.
Der Wagen und die Deichsel liegen bereit und es kann losgehen.
Generell gesagt muss man bei den hier beschriebenen Arbeiten wissen was man tut und vorsichtig arbeiten - tut man dies nicht, so liegt die Drehbank schneller auf der Seite als man denkt ;-) Wichtig ist, dass beim Anheben auf der Linken Seite vor dem Spindelstock das Gewicht von Reitstock und Werkzeugschlitten nach rechts gefahren wird, damit das Bein auf der rechten Seite einen stabilen Stand hat und am Boden beleibt. Mit dem Wagenheber muss danach die Drehbank so im Schwerpunkt angehoben werden, dass sie weder nach vorne noch nach hinten kippt. Zudem hebe ich sie maximal um 1 cm und unterlege sofort mit Holzklötzen, damit die Drehbank gegen ein Kippen gesichert ist.
Beim Fahrgestell habe ich auf einer Seite das Winkelprofil demontiert, bin dann unter den Drehbankfuss gefahren und konnte es dann wieder montieren. Soweit hat alles gepasst.
Auch die Deichsel habe ich montiert und danach am äusseren Ende zu Testzecken angehoben. Dabei hat sich das U-Profil etwas mehr als erwartet durchgebogen und ich habe entschieden die Deichsel zusätzlich zu verstärken.
Dazu habe ich einen Flachstahl darauf geschweisst und damit hält die Deischsel die Last auch ohne Probleme.
Damit die Drehbank fix mit dem Wagen verbunden ist, habe ich Wagen und Drehbank noch mit 3 Spanngurten fixiert.
Nun kann ich den Traktor holen und die Drehbank anhängen.
Auf Seite Deichsel habe ich genügend Freiraum um in Kurven oder beim Manövrieren nicht anzuhängen.
Die Fahrt ist ohne grössere Probleme verlaufen.
Die letzten Meter erfolgt die Fahrt von Hand, d.h. mit Palettrolli (Paletthubwagen) und Palette auf Seite Deichsel. Damit kann der Fuss auf der Palette drehen und ich kann die schwere Drehbank mit dem Palettrolli leicht manövrieren.
Nun kann ich die Drehbank anheben und das Fahrgestell entfernen.
Die Spindelstock Seite steht auf Holzbalken und ich kann die Drehbank näher an die Wand schieben.
Unter den Sockel lege ich Hartgummi Platten und das an den Rändern gebördelte gelbe Blech ist meine Ölauffangwanne. Am alten Standort hatte es immer Öl auf dem Boden, wobei nicht genau klar ist, ob der Spindelstock nicht ganz dicht ist. Sicher ist sicher und aus diesem Grund habe ich dieses Blech gemacht, um eventuell austretendes Oel darin aufzufangen.
Die Drehbank steht nun, aber sie läuft noch nicht.
Ich muss den alten Stecker noch tauschen und dann habe ich eine 50% Chance, dass der Motor in die richtige Richtung dreht. Ich habe beim ersten Versuch leider die falschen 50% erwischt und musste deshalb noch 2 Adern tauschen.
Bevor ich aber das Dreibackenfutter drehen kann, muss ich den Ölstand und den Öldruck kontrollieren. Bei laufendem Motor muss in allen 3 Geschwindigkeitsstufen Öl von innen an das Schauglas gespritzt werden (siehe Tropfen in der Mitte vom Schauglas). Bei mir hatte es noch zu wenig Öl und habe deshalb etwas Hydrauliköl nachgefüllt. Nach dem Warmlaufen und genügend Öldruck habe ich dann eingekuppelt und das Dreibackenfutter langsam drehen lassen, damit das Lager nach der langen Standzeit von 4 Jahren keinen Schaden nimmt.
Jetzt muss ich die gesamte Drehbank noch reinigen und von diversem Flugrost befreien und danach wird alles frisch geölt. Damit ist meine Drehbank bald wieder bereit, um die ersten Teile zu drehen.
Der Transport meiner Drehbank ist positiv verlaufen, wenn auch eine Kleinigkeit eingetroffen ist, die ich vor dem Transport bereits als Risiko gesehen habe, aber nichts unternommen habe. Eine Seite vom Doppel T-Profil ist um 1 cm eingeknickt (siehe Bild), da an dieser Stelle die grössten Kräfte wirken und ich das Ganze auch noch mit 2 Schraublöcher geschwächt habe. Ich habe das Problem vor dem Transport schon erkannt, wollte aber auf Kosten der Bodenfreiheit nichts mehr aufschweissen. Durch ein dummes Fahrmanöver meinerseits lag kurze Zeit die volle Last auf dieser einen Seite und deshalb ist es zu dieser Verformung gekommen, aber der Wagen hat trotzdem gehalten und seinen Zweck erfüllt :-)
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