![]() |
||||||
|
||||||
|
Selber Pulverbeschichten / Kunststoffbeschichten - Mein System von Eastwood
Nun erfolgt eine kurze Einführung in das System von Eastwood
mit dem jederman selber Teile pulverbeschichten kann
(Bezugsquelle siehe unter
Werkzeug ).
Ich verwende das System seit 2001 und
habe bisher nur positive Erfahrungen damit gemacht. Das ganze ist nicht unbedingt komplizierter als
konventionelles Lackieren mit der Spritzpistole. Es gibt ein paar Punkte die
einfacher sind, andere sind dafür etwas schwieriger zu bewältigen.
Ich habe mir das Ganze auf einen Wagen montiert da ich den überdimmensionierten
Trafo von 25 kg nicht mehr schleppen wollte. Ich habe mir bewusst ein so grosses Teil
gekauft, damit ich gerüstet bin falls ich einmal ein grösseres Elektrogerät
aus USA anschaffen sollte. Nur fürs Pulverbeschichten würde ein viel kleineres
Modell reichen.
Im Becher der Pistole befindet sich das Farbpulver welches etwa die Konsistenz von Mehl hat. Im langen Rohr wird das Pulver mit etwa 16 kV Hochspannung aufgeladen.
Bevor man mit der Pistole das Pulver sprüht, drückt man mit der zweiten Hand den Trigger, der die 16 kV aktiviert. Ab jetzt heisst es Finger weg von der Pistolenspitze!
Jetzt kommt die Druckluft ins Spiel. Dabei wird das Pulver im Behälter mit sehr
wenig Druck aufgewirbelt und macht sich auf den Weg durch das lange Rohr. Dabei wird es durch
die Hochspannung aufgeladen und vom Werkstück
angezogen, welches mit dem Gegenpol verbunden ist. Hier sieht man auch das Problem, das entstehen
kann weil dass Pulver
an den Kanten hängenbleibt und es u.U. nicht in die hinterste Ecke schafft.
Abhilfe schaft hier meistens die Verwendung einer anderen Verteildüse an der
Pistolenspitze.
Der Pulverauftrag wird nun so lange fortgesetzt, bis kein zusätzliches Pulver
mehr am Werkstück hängenbleibt. Passiert einem ein
Missgeschick, so nimmt man Pressluft, bläst einen Teil oder besser alles Pulver weg und beginnt von neuem.
Als Unterlage ist wie bei jedem Farbanstrich eine absolut fettfreie Metalloberfläche notwendig.
Zum Schluss wird das Pulver eingebrannt. D.h. das ganze kommt in den Ofen und bleibt dort bei ca 200 Grad C für etwa 15-20 Minuten. Genau gesagt existieren Temperaturkurven die genau eingehalten und auch regelmässig kontrolliert werden müssen. Dabei ist das Pulver zuerst matt, fliesst nach 2-3 Min und bekommt seinen Glanz. Ab jetzt folgt die oben erwähnte Einbrennzeit. Nicht den Backofen der Frau verwenden, da diese Einbrennerei nicht unbedingt mit Lebensmitteln verträglich ist. Der nächste Kuchen schmeckt so sicher besser …
Mit diesem IR-Thermometer messe ich regelmässig die Temperatur damit sich diese im
vorgegebenen Rahmen bewegt. Nachdem die Einbrennzeit abgelaufen ist lässt man
das Teil kalt werden und fertig ist das Ganze. Noch nicht ganz, denn ich empfehle jedem
Anfänger zuerst eine Reihe von Blechen zu pulvern mit unterschiedlichen Einbrennzeiten und
Temperaturen (erhöhen und reduzieren im Vergleich zu den Vorgaben). Hat man diese
Testmuster erstellt, so kann man die folgenden 3 Tests durchführen. Rein optisch
ist kein Unterschied zwischen den Proben festzustellen, aber die mechanische Festigkeit
unterscheidet sich wohl. |