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Ford A Pickup Restaurierung - Kabine auf Rahmen montieren - Felgen sandstrahlen - Beschläge Brücke aufarbeiten (Juli 2012)Vom Monat Juli gibt es etwas mehr zu berichten, da ich noch Urlaub hatte und einige zusätzliche Tage für die Restaurierung einsetzen konnte.
Als erstes wollte ich die Kabine auf den Rahmen setzen, damit ich etwas Platz bekomme. Dazu schiebe ich zwei Holzprofile unter den Kabinenboden und fixiere sie mit einem Brett.
Von nun an brauche ich jemanden der mir die Ziegelsteine beim Anheben der Kabine unter das Holz schiebt. Das mache ich abwechselnd auf beiden Seiten. Ich musste dabei vorsichtig sein. nicht dass mir die Kabine auf den Boden donnert.
Der erste Teil ist geschafft, d.h. die Kabine ist 3 cm höher als nötig und ich kann mit dem Rahmen darunter fahren. Nun noch das Ganze in umgekehrter Reihenfolge wieder herunter lassen und die Kabine ist fürs erste mal aus dem Weg.
Nun habe ich den Wagen noch auf Böcke gestellt und ich konnte anschliessend alle Räder demontieren.
Ich wollte die Zeit nutzen um die Felgen zu Sandstrahlen und so weit wie möglich wieder zu Lackieren.
Dazu muss ich nur die Pneus von den Felgen nehmen und kann mit dem Sandstrahlen beginnen.
Hier sieht man es gut - links ein tiefes Bett, rechts ist die Felge flach. Bis zu diesem Zeitpunkt waren Felgen für mich rund und konzentrisch aufgebaut und ich wäre nie auf die Idee gekommen an der Stelle etwas genauer zu schauen. Nun bin ich wieder etwas schlauer und weiss wie ich es in Zukunft einfacher haben kann.
Die Felgen sind etwas rostig aber noch in einem guten Zustand. Am rostigsten ist das Reserverad, denn hier hat bei Regen das Wasser immer an der gleichen Stelle gelegen und da hat es etwas mehr Rost.
Alle 5 Felgen sind sandgestrahlt und bereit für die Grundierung.
Beim Sandstrahlen kommen auch immer wieder Sachen zum Vorschein die sonst durch den Lack verdeckt sind. Hier als erstes der Firmen Name, wobei Michelin auch involviert ist. Die Bibendum Grössen kommen ja auch von dieser Firma und somit hat mich das mal nicht überrascht.
Diese Inschrift hat mich dagegen schon überrascht, weil ich bis jetzt eher auf eine Französische Herkunft der Räder getippt habe.
Am Ende des Michelin Hering Schriftzuges dann die Buchstaben 'D.R.P.a'. Mir hat diese Abkürzung zuerst nichts gesagt, aber nachdem ich im Internet etwas gesucht habe war klar, 'D.R.P.a' steht für 'Deutsches Reichs-Patent angemeldet'. Somit war für mich klar, dass ich mich noch etwas intensiver mit diesem Rad auseinandersetzen wollte.
Dies ist meine Felge, eine sogenannte Halbflachfelge, wie sie 1930 beworben wurde:
"aus welcher der Reifen nie von selbst herausspringt". Die Felge wurde für Michelin gefertigt.
Die Firma Hering (Autoräder & Felgenfabrik Hering) war
in Ronneburg beheimatet und hatte Ende der 30er Jahre 1'300 Mitarbeiter. Zu DDR Zeiten ist sie unter dem Namen
'Räderwerk Ronneburg' der Alleinausrüster für Marken wie Wartburg und Trabant. Heute existiert die
Firma als
'mefro Räderwerk Ronneburg GmbH'.
Auf dieser Seite ist auch die Geschichte der Firma dokumentiert.
Grundiert, gespachtelt und geschliffen ist sie schon ein erstes mal.
Nachdem die Oberfläche glatt ist, kommt der Füller und ein wenig schwarzmatter Farbnebel, damit man beim Schleifen sieht ob alles schön glatt ist.
Die Felgen werden am Schluss noch mit 600er Schleifpapier geschliffen und sind dann bereit zum Lackieren.
Nun aber zu dieser Arbeit die auch einige Tage in Anspruch nahm. Dies sind alles Teile die später bei der Brücke verbaut werden. Alle müssen sandgestrahlt werden und werden anschliessend verzinkt. Ich werde dann später entscheiden welche lackiert werden und welche ich verzinkt lasse.
Bei zwei dieser Beschläge konnte ich den Hebel nicht mehr bewegen, da er ursprünglich nur wenig Spiel hatte und bedingt durch den Rost ist er nun fest. Als erstes bohre ich den Bolzen aus und schlage den Rest mit einem Durchschlag raus. Nun kann ich die Flächen bearbeiten, so dass genügend Spiel vorhanden ist. Ein neuer Bolzen habe ich mir aus einer grossen Schraube gedreht und nun ist alles bereit zur Montage.
Zuerst wird der Bolzen auf beiden Seiten mit einem Hammer vernietet wie dies auch Original so montiert war.
Danach noch alles schön verschleifen mit dem Stabschleifer und fertig ist die Reparatur.
Nun kann ich mit dem Sandstrahlen beginnen.
Eine Interessante Entdeckung habe ich an den zwei Lampen gemacht. Bei der Rechten kam unter der schwarzen Farbe Kupfer zum Vorschein. Die linke ist aber noch interessanter weil ich zuerst gemeint habe dass es sich beim Grau um das Blech handelt. Erst nachdem ich etwas länger drauf gehalten habe, kam Kupfer zum Vorschein und erst dann das Blech. Ich habe dann an einer Stelle etwas poliert und es handelt sich wirklich um eine schon Vernickelte Lampe, die anschliessend lackiert wurde und zwar muss dies ab Fabrik so gemacht worden sein.
Alle Teile sind gestrahlt.
Nun folgt noch eine kleine Sonderanfertigung. Auf der Brücke sind Teile mit speziellen Schrauben befestigt wie ich sie noch nie gesehen habe und die Spuren weisen darauf hin, dass diese selber gemacht worden sind. Da die alten in einem schlechten Zustand sind, habe ich diese selber angefertigt. Dabei handelt es sich um eine Flachrundschraube (Schlossschraube) die ich in eine 'Senkflachschraube' (meine Bezeichnung …) umwandle, d.h. der Kopf ist oben flach und unten ist er leicht konisch. Oben die Originale Schraube, unten mein Exemplar.
Dazu habe ich ein Rohr genommen, oben und unten je eine Unterlegscheibe eingeschweisst damit die Schraube schön in der Mitte des Rohres bleibt. Nun musste ich nur noch den Kopf erhitzen, mit dem Hammer 2-3 mal draufschlagen und fertig ist meine Schraube.
Links ist meine Schraube und rechts das originale Exemplar.
Nun noch Sandstrahlen und sie sind bereit für die Galvanik.
So werden sie später montiert. Ich konnte es nicht lassen und habe noch meine Initialen eingeprägt, kommen schliesslich aus meiner Werkstatt ;-)
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