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Alle Kapitel zum Bau meines 2x72" / 50x2000 mm Bandschleifers:
Kapitel 1: Beschreibung und Leistungsmerkmale Eigenbau Bandschleifer
Kapitel 2: Abweichungen von Jer Schmidt's Plänen - Variabel: Schleifbänder 2x72" UND 50x2000 mm
Kapitel 3: Stahl Zuschnitt und Schweissen
Kapitel 4: Bedienpanel für Motorsteuerung
Kapitel 5: Funkenschutz, Funkenfänger, Staubsammler
Kapitel 6: Mobiler Tisch mit Schubladen für Bandschleifer
Ein guter Funkenschutz ist mir wichtig, jedoch nicht immer einfach zu realisieren, speziell wenn wie in diesem Fall der Bandschleifer so flexibel ist.
Ich habe mich für eine Kombination aus fix installiertem Funkenschutz im Bereich des Antriebs, sowie einer flexiblen Lösung welche unter dem Schleiftisch platziert ist.
Ich habe diverse Kartonmodelle erstellt, sie modifiziert, Teile abgeschnitten und wieder angeklebt, bis ich die Passende Form gefunden habe. In diesem Fall hat mir das Kartonmodell viel geholfen. Da ich kein Programm für Funkenflug-Simulation habe ;-) konnte ich am Kartonmodell gut austesten, ob die Funken eingefangen werden und punktuell noch Verbesserungen anbringen.
Der Funkenschutz im Bereich Antrieb ist zweiteilig und besteht aus Flachstahl für das Gerüst und dem darauf festgeschraubten 0.8 mm Alublech. Für diesen Funkenschutz ist ein 0.8 mm dickes Alublech ideal. Mit dieser Blechdicke ist es einerseits leicht und auch einfach zu bearbeiten (biegen) und bekommt durch das Biegen doch die Stabilität, welche es braucht.
So sieht der Funkenschutz zusammengebaut aus.
Die Montage erfolgt mittels einer der 4 Schrauben der Motorbefestigung.
Zwei Punkte gibt es, die bei der Dimensionierung zu beachten sind: A)Streift der Funkenschutz nirgends, wenn ich den Bandschleifer in die Horizontale Lage bringe? B) Kann ich das Band problemlos wechseln (genügend Abstand zwischen Räder und Blech)?
Nun kommen wir zu meinem Haupt-Funkenfänger / Staubfänger der ohne Werkzeug montiert und demontiert werden kann. Neben der Hauptfunktion, dem Einfangen der Funken musste ich eine Form finden, welche auch eine schnelle Montage und Demontage ermöglicht. Das dabei verwendete Kartonmodell hat sich bewährt und ich konnte mit Tests die optimale Form herausfinden, ohne unnötig Aluminiumblech zu verschleudern.
Alle wichtigen Masse und Notizen schreibe ich immer direkt auf das Kartonmodell. Um die Übersicht im konkreten Fall zu behalten, musste ich sogar die Farben wechseln, weil ich schon so viele Änderungen gemacht habe … Als Blechdicke habe ich auch hier 0.8 mm Blech verwendet.
Zum Abkanten habe ich ein L-Profil in den Schraubstock gespannt und ein zweites klemmt das Blech dazwischen. Biegen kann man das dünne Blech einfach mit der Hand.
Gebogen sind alle 3 Bleche und beim Hauptblech sind schon die Löcher für die Pop-nieten gebohrt.
Nun habe ich auf der Unterseite das Loch in das Seitenteil gebohrt und mit einer Schraube fixiert. Nun folgen weitere Löcher, bis am Schluss jedes zweite Loch gebohrt und gesichert ist. Anschliessend werden noch die Zwischenlöcher gebohrt, alles ein letztes mal demontiert und die Löcher entgratet.
Nun können alle Pop-nieten gesetzt werden und fertig ist der Funkenschutz.
Hier ist noch die Ansicht von vorne mit dem ovalen Loch, durch das dann der Griff für die Höhenverstellung des Tisches geführt wird.
Nochmals zum Vergleich, mein Modell aus Karton zusammen mit dem Finalen Funkenfänger aus 0.8 mm Aluminium Blech.
Jetzt folgt die Anleitung, wie der Funkenfänger montiert wird. 1) Zuerst den Hebel für die Tischverstellung in die Position bringen wie auf dem Bild (leicht nach unten geneigt) 2) Funkenfänger über den Hebel führen - dabei ist der Funkenfänger auf der linken Seite etwas tiefer als rechts 3) Funkenfänger weiter noch oben schieben 4) Funkenfänger ganz über den Hebel fahren und dabei linke Seite leicht anheben, damit er in die Horizontale kommt und am Tischhalter anliegt. Fertig! Es braucht etwas Übung bis man den Dreh raus hat, aber unter keinen Umstanden ist Gewalt notwendig - sollte es nicht klappen kann der Griff falsch liegen, oder man versucht es mit der falschen Neigung vom Funkenfänger.
Eigentlich ist die Montage des Funkenfängers noch nicht ganz fertig, denn der Funkenfänger muss ja auch irgendwie halten. Dazu gibt es eine einfache Lösung, einfach 2 Super-Magnete an den 2 Positionen (siehe Bild) positionieren und das Ganze hält.
Ein paar Bemerkungen habe ich noch. Die Haltekraft ist am besten, wenn ich wie auf dem Bild die Magnete aufstelle (Nord- oder Südpol auf dem Blech) und die Magnete nicht lege. Da das Aluminium Blech nur 0.8 mm dick ist, wird die Kraft des Magneten nur wenig reduziert. Wenn jemand dickeres Material verwenden will, so soll er zuerst einen Test machen oder einen stärkeren Magneten nehmen. Unbedingt Aluminium verwenden, denn bei einem Stahlblech hält der Magnet zwar am Blech aber es verbleibt zu wenig Kraft um den Funkenfänger am Bandschleifer zu halten, abgesehen davon ist er auch noch schwerer als die Aluminium Version.
Nun folgen ein paar Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln.
Wer sich gewundert hat, wieso die Box auf der rechten Seite abgeschrägt ist, hier die Erklärung. Grund ist der verstellbare Winkel Tisch, der den Griff für die Einstellung der Neigung auf der rechten Seite hat und mit dieser schrägen Seite kommt der Griff problemlos an der Box vorbei.
Einer meiner ersten Test war mit einem solch kleinen Staubfänger. Ich konnte damit zwar viel einfangen, für mich war es aber nicht ganz befriedigend. Ich habe diesen kleinen Funkenfänger dann aber trotzdem gebaut aber ich verwende ihn nun für einen anderen Zweck.
Hier ist noch ein Beispiel, was nach dem Schleifen im Funkensammler zu finden ist. Eigentlich ist es kein Schleifen, sondern ein Schneiden. Wie man sieht, halten die kleinen Späne schön zusammen.
Es geht los mit Blech zuschneiden.
Danach wird vernietet, wobei ich die halbe Öffnung noch mit einem Deckel versehen habe. Die Idee ist, dass damit weniger Funken den Funkensammler wieder verlassen.
Wer keine 100% Lösung braucht, kann diesen kleinen Funkensammler auch an Stelle des grossen verwenden. Befestigt wird dieser auch mit einen Magnet, der im Inneren des Funkensammlers positioniert wird.
In dieser Ansicht sieht man noch ein Flachprofil, das am Funkensammler befestigt ist. Für diesen Zweck wäre es nicht notwendig, stört aber auch nicht. Den Zweck erkläre ich weiter unter.
Beim horizontalen Schleifen nützt der grosse Funkensammler nichts. Dieser muss unbedingt vor dem Kippen entfernt werden, oder zumindest den Tisch genügend ausziehen, damit beim Drehen nichts in die Quere kommt …
So verwende ich nun den kleinen Funkensammler. Zuerst niete ich ein Flachprofil an die Box. Dann werden die 2 Super-Magnete mit etwas Abstand auf dem Flachprofil positioniert.
Nun wird das ganze mit den Magneten auf der Unterseite des Tisches befestigt.
Und so sieht es dann von Oben aus.
Die genaue Position kann man dank den 2 Magneten beliebig nachjustieren und so den grössten Teil der Funken auffangen.
Mit den kleinen Rädern wird es zwar etwas schwieriger, aber auch da ist der kleine Funkenfänger einsetzbar.
Da nun alles zu meinen Funkenfängern gesagt ist kommt der Test mit laufendem 72" Bandschleifer um zu sehen, ob es auch so funktioniert wie angedacht.
Der grosse Funkenfänger funktioniert sehr gut - einzig ein paar vereinzelte Funken werden nicht gefangen. Das hängt auch stark davon ab wie hoch der Tisch eingestellt ist.
Nun schauen wir den Funkenschutz / Bandschutz an. An den 3 markierten Positionen im Bereich des Antriebsrades funktioniert der Funkenschutz einwandfrei. Leider gibt es noch vereinzelte Funken die am Band haften und damit eine volle Umdrehung schaffen und mich dann beim Schleifen im Brustbereich treffen (siehe Markierung oben). Das ist aber nicht weiter schlimm.
Ich hatte eine Idee, indem ich unter dem Antriebsrad auf der gesamten Bandbreite 4 starke Magnete 1 mm vom Band entfernt positioniert habe, um die Funken vom Band zu 'saugen'. Leider hat das nicht funktioniert, da glühender Stahl ab ca. 800 Grad C nicht mehr magnetisch ist. D.h. ich hätte davor noch eine Kühleinheit in Form von z.B. Luftdruck benötigt, was mir dann aber doch etwas zu aufwendig war … ;-)
Nun geht es zum
Kapitel 6
wo ich meinen Fahrbaren Tisch mit Schubladen vorstelle.
Copyright © 2001-2024 Markus Maurer |
Creation Date: 17.11.2024 |
Last Modified: 17.11.2024