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Schon zu Weihnachten ist ein kleines Paket bei mir eingetroffen, ich bin aber erst jetzt dazugekommen, es auszupacken.
Das Teil auf der Palette ist 100 kg schwer und besteht zu 100% aus Stahl - was das wohl sein mag?
Es handelt sich um einen Schweisstisch Bausatz mit den Abmessungen 800 x 1200 x 150 mm und einer Materialstärke von 6 mm (Lochraster 50 x 50 mm / Lochdurchmesser 16 mm). Alle Teile sind gelasert und was ich noch selber machen muss, ist das Verschweissen der Einzelteile.
Bevor ich aber schweisse, werde ich alles zerlegen und die Teile noch leicht bearbeiten.
Das Bearbeiten geht einfacher, wenn ich noch es vor dem Verschweissen mache.
Als erstes werden alle scharfen Kanten mit der Feile leicht gebrochen.
Durch das Ausschneiden mit dem Laser hat es Metallstaub auf dem Stahl, der dann rostet und es sieht dann so aus. Der Zustand ist nicht weiter schlimm und sicher auch so, weil ich das Paket länger liegen gelassen habe.
Mit Schleifpads und etwas Schweisstrennspray befreie ich alle Teile vom Flugrost, damit alles wieder glänzt.
So sieht das Ganze schon viel besser aus.
Nun kann ich alle Teile wieder zusammensetzen. Damit die Seitenteile auch halten, habe ich Kabelbinder verwendet.
Zusätzlich verwende ich 3 Spannbänder, keine teuren Versionen, da sie bei der Hitze vermutlich Schaden nehmen werden, was dann auch bei 2 Stück passiert ist.
Um die Querrippen mit der Deckplatte zu verspannen, habe ich aus Flachprofilen und Gewindestangen noch Spanner angefertigt.
Diese Spanner befestige ich an den Orten, wo ich grade die Schweisspunkte setze. Dabei arbeite ich von der Mitte aus nach aussen und achte darauf, dass ich nicht zu viel Wärme in das Stahlblech bringe und es sich nicht verzieht.
Um eine bessere Sicht im Labyrinth des Tisches zu haben, verwende ich zum ersten mal meine kleinen LED Lampen.
Ich habe die LED Lampen mit einem Adapter an einen Schwanenhals mit Magnetfuss montiert. Der Adapter ist erst provisorisch gemacht - ich werde später noch einen Beitrag zu diesen Lampen machen.
Wichtig ist, dass die Fläche, auf welcher der Tisch aufliegt, plan ist.
Ich kontrolliere das mit meinem Magnet Winkelmesser und kann dann unter meine Holzbalken noch etwas unterlegen, da der Boden nicht ganz gerade ist.
An den Seitenwänden verwende ich zusätzlich Schraubzwingen um die Teile ohne Spiel in Position zu halten.
Regelmässig habe ich den Tisch auf die Seite gestellt und kontrolliert, ob die Arbeitsfläche auch absolut gerade wird und zwar in Längs- und Querrichtung sowie Diagonal - bis jetzt ist alles im grünen Bereich.
Alle Schweisspunkte sind gesetzt und die Tischfläche ist gerade.
Nun folgen noch die 4 Platten an jeder Ecke, auf denen später die Tischbeine montiert werden.
Geschafft, der Schweisstisch ist nun fertig geschweisst.
Jetzt folgen noch die Tischbeine, wo ich bei den Abschlussplatten auf der Ober- und Unterseite zuerst noch die Schweissmuttern verschweissen muss. Schweissmuttern haben einen kleinen Absatz und sind dadurch perfekt im Loch zentriert.
Alle Muttern sind verschweisst.
Nun kann ich die Platten mit dem 4-kant Profil verschweissen.
Nachdem ich die Beine noch gereinigt und lackiert habe, kann ich sie montieren.
Nun muss ich mir etwas einfallen lassen, denn alleine kann ich die 100 kg nicht mehr drehen, wenn ich alle 4 Beine montiert habe. Deshalb habe ich nur 2 Stück montiert, den Tisch auf die Kante gestellt und danach auf eine Palette abgesenkt.
Nun kann ich den Tisch auf der Gegenseite anheben und Holzprofile darunter schieben. Die Montage der restlichen 2 Beine ist dann einfach.
Nun noch den Tisch auf der Palette mit Spannbändern fixieren und ich kann ihn an seinen definitiven Platz fahren.
Das nächste Problem ist die Montage der Rollen, aber schliesslich steht der Tisch ja bereits genügend hoch auf der Palette. Ich muss nur auf der diagonal gegenüberliegenden Seite ein Gewicht drauflegen, was etwas schwerer ist als eine Rolle plus Schraube - z.B. ein Stück Eisenbahn-schiene ;-) ziehe dann den Tisch etwas auf die Seite, damit das eine Bein frei hängt und kann dann die Rolle befestigen.
Das Ganze mache ich analog bei den restlichen Tischbeinen.
Nun steht der Schweisstisch fertig da und ich bin zufrieden mit dem Resultat.
Noch eine Anmerkung zu Schweisstisch Bausätzen. Es gibt diverse Anbieter von solchen Schweisstischen, aber sie unterscheiden sich in der Konstruktion, bzw. wie die Teile gelasert werden. Das Bild zeigt die Ecke von meinem Schweisstisch und rechts im Bild sind 3 kleine Bilder von Konkurrenzprodukten. Diese haben Nasenformen, welche zum Verschweissen von aussen gedacht sind, verschweisst man sie nicht, so stören sie nur. Zusätzlich haben diese Tische meistens auch noch in der Deckplatte Öffnungen für Nasen. Entweder verschweisst man bei solchen Tischen die Nasen und muss anschliessend mit dem Winkelschleifer die Schweissnaht glätten, was meiner Meinung nach den Tisch ruiniert, oder man lässt es und hat dann Löcher im Tisch wo sich der Dreck sammelt.
Meine Meinung ist, dass ein Verschweissen auf der Innenseite reicht und aus diesem Grund habe ich mich für einen Schweisstisch Bausatz der Firma
German Welding Tools (GWT)
aus Deutschland entschieden. Der Bausatz mit den Abmessungen 800 x 1200 x 150 mm passt gerade auf eine Europalette und ist bereits vormontiert, d.h. die Teile passen. Die Deckplatte hat auch keine unnötigen Öffnungen für Nasen. Der Schweisstisch hat diverse Markierungen gelasert wie Raster, Winkel und Radien, was andere Produkte nicht haben und ich habe an diesem Schweisstisch wirklich nichts auszusetzen :-)
Nachfolgend seht ihr noch ein paar Detail-Fotos, speziell von den gelaserten Markierungen.
Copyright © 2001-2024 Markus Maurer |
Creation Date: 10.04.2023 |
Last Modified: 01.12.2024