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Diesen Monat geht es um Schweizer Autoschilder der frühen Jahre, speziell der Zürcher Nummer.
Die nachfolgenden Infos stammen von
http://www.license-plates.ch
aber der eigentliche Fachmann
und 'Nummerndoktor' der alle Informationen bis 1932 detailliert aufgearbeitet hat und kennt, ist
natürlich Christian (leider ohne eigene Homepage).
Nachfolgend sind nur die wichtigsten Eckpunkte aufgeführt.
Schweizer Konkordanz Nummernschilder / Autonummern (1904 - 1932)
Am 13.7.1904 wurde das Schweizerische Automobil-Konkordat gegründet. Wie der Name sagt, handelt es
sich um eine Vereinbarung unter den Kantonen um Bestimmungen und Ausrüstung der Motorfahrzeuge
einheitlich zu regeln.
Die genauen Vorgaben zum Kontrollschild (Konkordanz-Nummer) wurden dann am 6. Februar 1905 präzisiert.
Einerseits wurden Schweizer- und Kantonswappen definiert und jedem Kanton ein Nummernbereich zugeteilt.
Der Kanton Zürich bekam
die Nummern 1-1000 und damit das Ganze bis 9999 auch aufgehen konnte, bekamen kleinere Kantone wie Zug
einen kleineren Nummernbereich (3301-3400) und der grosse Kanton Bern etwas mehr als 1'000, nämlich von
1001-2200. Als Farbe wurde schwarz mit weissen Ziffern festgelegt.
Man hat zu der Zeit natürlich nicht mit soviel Autos gerechnet und so waren im Jahr 1911 in einigen
Kantonen die Nummernbereiche aufgebraucht und man entschloss sich, die Nummer mit einem Buchstaben zu
ergänzen. Damit war der Engpass fürs erste behoben oder zumindest aufgeschoben.
Um die Schilder speziell auch bei Nacht besser sehen zu können, wechselten die Kantone schrittweise
auf weisse Schilder und schwarze Zahlen.
Im Kanton Zürich war das 1925 der Fall und ab der Nummer 101K gab es ein weisses Schild.
Im Jahr 1932 entschlossen sich dann die Kantone, das bestehende Konkordat aufzulösen und alles in einem
neuen Gesetz einheitlich zu regeln. Dies war das Ende der alten Konkordanznummern mit eingeschränktem
Nummernbereich und der Beginn der heutigen Schweizer Nummernschilder mit der Abkürzung des Kantons plus
einer Nummer (ZH xxxxx).
Aufbau Zürcher Konkordanznummer
Die Nummer 824L war schon Anfang der 30er Jahre an meinem Ford dran und deshalb ziert sie auch heute den Kühlergrill. Die wenigsten haben vermutlich schon eine weisse Zürcher Konkordanznummer in freier Wildbahn gesehen - nicht einmal im Verkehrshaus in Luzern sieht man eine … Meine Konkordanznummer hat natürlich keine offizielle Funktion mehr und ist nur zur 'Dekoration' am Auto neben dem offiziellen Kontrollschild.
Diese Nummern wurden früher aus Stahlblech gefertigt und nicht aus Aluminium. Ebenso war das Schweizerkreuz erhaben und nicht vertieft wie heute. Das ist sicher auch ein Grund, wieso man die Nummern damals von Hand bemalt hat.
Auf der Rückseite wurde zur Stabilisierung des Schildes an der Ober- und Unterkante ein schmales Blech mit 3 Alu-Nieten befestigt. Die je 2 Löcher oben und unten waren original bei jeder Nummer bereits vorhanden und dienten der einfachen Befestigung an der vorderen Querstange wie bei meinem Ford, ohne dass zusätzliche Löcher in das Schild gebohrt werden mussten.
Grösse Konkordanznummern je Kanton
Bezüglich Schildergrösse hat fast jeder Kanton eigene Abmessungen gehabt. In diesem Zubehör Katalog von Henry Bachmann, habe ich Nummernhalter für Konkordanznummern gefunden mit Angabe der unterschiedlichen Grössen je nach Kanton.
Hier sieht man, dass Zürich (480x130 cm) und Baselstadt (490x130 cm) die grössten Nummernschilder hatten.
Im Kanton Zürich war auch das vordere und hintere Schild identisch was die Grösse betrifft.
PS: Ich suche noch einen 1931, 1932 oder 1933er Automobil-Kalender (Nummernschilder-Verzeichnis der
betreffenden Jahre). Falls jemand ein solches Buch zu verkaufen hat, bitte melden.
Das war diesen Monat ein historischer Bericht (gehört auch zur Geschichte des Autos) aber im kommenden
Monat geht es dann wieder weiter mit dem Bau von Zubehör für meinen Ford A.
Copyright © 2001-2024 Markus Maurer |
Creation Date: 03.04.2016 |
Last Modified: 17.11.2024