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Diesen Monat erzähle ich euch etwas über die Winker die ich verwende und im letzten Monat restauriert habe.
Es geht um diesen Scintilla Winker, der hier schon fertig restauriert ist.
Scintilla ist eine Schweizer Firma welche früher auch Zündmagneten gemacht hat, deshalb auch die Hochspannungsblitze im Logo.
Scintilla Winker gibt es in verschiedenen Ausführungen und von aussen ist der Unterschied nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Das wichtigste Kriterium wenn man sich ein Exemplar an einem Oldtimer Markt sucht ist die Spannung, denn es gibt 6V und 12V Typen. Die Volt-Zahl ist immer aussen am Gehäuse eingeschlagen. In meinem Fall die 6 für 6V. Es gibt auch unterschiedliche Versionen mit verschraubtem oder genieteten Winkerarm (der geschraubte erleichtert die Aufarbeitung). Ein weiterer Unterschied gibt es in der Art wie der eine Leiter zur Birne geführt ist. In meinem Fall ist es ein dünnes Kabel. Es gibt aber auch Versionen wo dies mit einem Schleifkontakt gemacht wird, der erst Kontakt macht wenn der Winkerarm ausgefahren wird.
Leider gibt es immer wieder Idioten aus der Kategorie Blechklopfer und Reifentreter, die mangels Intelligenz
versuchen den Winker mit Gewalt aus dem Gehäuse herauszuziehen, was aber in jedem Fall die Arretierung
beschädigt und den Alurahmen des Winkerarms verbiegt. Mein Exemplar musste ich auch wegen solcher Beschädigungen
wieder mühsam richten.
Wozu ist denn das kleine Loch auf der Oberseite da? Es ist genau dazu da, dass man mit einem 1mm Draht durch das
Loch hineindrücken und damit die Arretierung entriegeln kann - der Winker fällt dann von selbst
nach aussen …
Doch nun geht es zur eigentlichen Aufarbeitung der Winker. Alles war ziemlich verdreckt und von der Kupfer-spule war nicht mehr viel zu erkennen. Ich habe übrigens alle 4 Nieten mit denen Spule und Mechanik am Gehäuse montiert waren aufgetrennt.
Man sieht es nicht sehr gut, aber der Rahmen des Winkerarmes war nach aussen gebogen und seitlich abgeknickt.
Ein Teil was man meistens ersetzen muss, sind die leicht transparenten orangen Plastikabdeckungen des Winkerarms.
Der Rahmen des Winkerarms wurde einmal grau lackiert, was ich wieder entfernt und anschliessend in einem matten Schwarz lackiert habe. Nun ist auch der Schriftzug 'Made in Switzerland' wieder schön lesbar.
Nach einer ersten Reinigung sieht es schon etwas besser aus.
Alles ist gerichtet und soweit aufgearbeitet.
Das gesamte Gehäuse und die Seitendeckel habe ich bereits vor einiger Zeit sandgestrahlt und pulverbeschichtet.
Natürlich habe ich vor dem Zusammenbau Lampe und Spule kurz getestet, wobei diese Batterie für die Spule zu wenig Strom liefern kann, ich werde es auch noch mit der Autobatterie testen.
Für die Montage wollte ich von aussen den Eindruck von Nieten erhalten, es sollte jedoch alles verschraubt werden. Aus diesem Grund musste ich alle 4 Fake-Nieten von der Innenseite anziehen, was an zwei Stellen Spezialwerkzeug erforderte weil die Platzverhältnisse sehr eng sind. An der Schleifscheibe kann man schliesslich jeden Schlüssel in Form bringen, bis er passt.
Eine zusätzliche Masseverbindung habe ich auch angebracht.
Mit diesen Rollen wird das Endspiel der Arretierung eingestellt.
Die Rolle kommt zwischen die 2 Bügel …
… und im Langloch kann dann die Rolle in die Position gebracht werden bis das Endspiel passt.
Die Mechanik der meisten Winker ist über die Jahre etwas ausgeleiert, und dabei betrifft es hauptsächlich das auf dem Bild markierte Langloch das für die Arretierung zuständig ist. Es ist meistens im oberen Bereich einseitig ausgeschlagen, was das Lösen der Arretierung erschwert. Ich habe mit der Spitze einer Nadelfeile den Übergang soweit abgeschabt, dass die Mechanik wieder ohne grösseren Widerstand läuft. Der zweite Punkt betrifft die kleine Messingplatte links davon (verdeckt), die man aber auf der Stirnseite einfach mit einer kleinen Feile bearbeiten, d.h. die Dellen ausbügeln kann.
Den Gummianschlag der nötig ist wenn der Winkerarm herunterfällt habe ich auch neu gemacht.
Im unteren Bereich des Winkers musste ich für die 3 Kabel eine Zugentlastung anbringen und habe mir deshalb diese zwei Bügel gebogen.
Fertig montiert sieht es dann so aus.
Die Verbindung zwischen Winker und Kabine wird über einen solchen Metallschlauch gemacht. Meine drei Kabel haben gerade so reingepasst. Je ein Kabel für Masse, Spule und die Lampe, wobei dies original etwas anders aussieht. Original gibt es eine Art Koaxkabel wobei sich im Inneren kein Draht sondern eine Litze befindet. Mit den zwei Adern kann man aber nur die Spule und Lampe gleichzeitig anschliessen, was früher auch kein Problem war. Damals gab es nur einen einfachen Umschalter der den Stromkreis geschlossen hat, der Winker ist ausgefahren und die Lampe hat geleuchtet. Wenn dann später jemand den Winker an das Blinkrelais anschliesst, geht der Winker immer auf und ab … Deshalb musste ich ein drittes Kabel verwenden um später den Winker auszufahren und mit der Lampe unabhängig zu blinken.
Ein weiterer Punkt den es bei der Montage zu beachten gilt sind die orangen Plastikabdeckungen der Winkerarme. Auf der rechten Seite sieht man sie von aussen, nichts spezielles ist sichtbar. Dreht man sie um die Innenseite zu sehen, so ist eine Seite mit schwarzen Punkten überdeckt. Diese Abdeckung gehört immer auf der Fahrer zugewandten Seite montiert damit wenn wie in meinem Fall der Winker an der A-Säule hängt, der Fahrer nicht durch das Licht des Winkers geblendet wird.
Soweit ist alles montiert.
Nun fehlen noch die seitlichen Abdeckungen.
Die Abdeckungen werden auf beiden Seiten auf das Gehäuse gelegt und anschliessend mit diesen drei Schrauben verschraubt. Es sind die Original-schrauben die ich geschliffen, poliert und dann neu vernickeln liess.
Der erste Winker ist wie aus dem Laden und bereit für den Einbau.
Auf der Rückseite gibt es noch solche kleinen Stahlplättchen, damit die Winker bei der Montage nicht
auf den Nietenköpfen aufsteht.
Das war's für diesen Monat, nun werden die Winker am Auto montiert.
Copyright © 2001-2024 Markus Maurer |
Creation Date: 06.11.2014 |
Last Modified: 17.11.2024